Der Monat April 2015 geht seinem Ende entgegen – letzter Sonntag kein Gottesdienst, dafür wieder ein Ausflug. In den Regionalpark Sierra Espuna in der Nähe von Murcia sollte es gehen.
Ein Vorbereitungsteam war die Route vorher abgefahren und hatte das fürs leibliche Wohl Nötige bestellt.
22 Geschwister starteten vormittags mit 6 Autos von unsrer Kirche in La Siesta und vom bekannten Parkplatz beim Lidl-Markt in die Region Murcia – erst über die Autobahn, dann über schmale, aber gut befestigte, kurvenreiche Straßen bis auf 800 m Höhe zu einer großzügigen Rastanlage mit gastronomischer Betreuung. Als wir zur Mittagszeit oben ankamen, herrschte dort schon emsiges Treiben. Das Wetter war sonnig, etwas frischer als unten in der Ebene – angenehm.
Artur erläuterte, wo wir uns befanden, wie sich dieses Gebiet im letzen Jahrhundert verändert hat und was man hier alles entdecken kann.
Die Gaststätte hatte für uns eine lange Tafel im Freien festlich eingedeckt. Wir ließen es uns nicht nehmen, mit einem Danklied das Essen einzuleiten. Die Gitarre fehlte auch nicht. So erfuhren auch die anderen Gäste, welchem Herrn wir angehören.
Es gab ein schmackhaftes 3-Gänge-Menü mit 2 großen Pfannen paella marisco bzw. pollo/conejo, einschließlich Getränke zu einem sehr vernünftigen Preis. Wir waren eine frohe Tischgemeinschaft.
Als wir eben noch unseren Kaffee einnahmen, überraschte uns ein Gewitter mit kräftigem Regen. Schnell holten wir aus Arturs Auto 2 Pavillon- Überdachungen, die wir über unseren Tischen und Stühlen aufstellten. Natürlich gab das Aufsehen bei den anderen Gästen, für uns aber war es ein Schutz, der leider dem Dauerregen nicht gewachsen war und mancher von uns dann in den Räumen der Gaststätte Zuflucht suchte.
Die Natur wird sich über den ergiebigen Gewitterguss gefreut haben. Interessante Fotos wurden geschossen, so auch von einem aufgescheuchten großen Wildschwein auf Futtersuche.
Als der Regen vorbei war, kam die Sonne wieder. Wir konnten noch eine kleine Wanderung auf gut angelegten, sauberen Wegen bis zu dem Ausstellungsgebäude „Ricardo Codorniu“ machen, in welchem über alles Wissenswerte dieser Region berichtet wird. Sie ist ein tolles Beispiel der Wiederaufforstung von Gebieten ist, in denen Raubau mit der Natur getrieben wurde, was ja besonders in den südeuropäischen Ländern vorkam.
Das, was uns Artur schon vor dem Mittagessen sagte, wurde hier sehr anschaulich und detailliert dargestellt. Wir konnten nur staunen, wie sich die Landschaft in den 100 Jahren zum Positiven entwickelte.
Zurück von unserer Wanderung, war es schon etwas spät geworden, so dass die Andacht von Artur etwas kürzer ausfiel. Er las uns den Psalm 121 – ein Loblied der Juden auf dem Pilger weg nach Jerusalem und zurück gesungen – wobei auf dem Rückweg besonders viele Gefahren lauerten. Da war es wichtig, wenn man sein Vertrauen auf Gott setzte: „Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat“.
Als wir zur langen Heimreise in die Autos stiegen, wussten wir, dass wir wieder einen schönen Sonntag miteinander verbracht hatten und ein weiteres Stück unserer „ 2. Heimat Spanien“ kennen-lernen konnten.
Zurück in unseren Domizilen, hatten wir bestimmt 200-250 km zurückgelegt – von Gott bewahrt und gesegnet.
Karl – Ulrich Wittig